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		Socke, 
		der Haussperling. 
		
		
		Episoden 1 bis 5 von Thomas 
		Monkowski. 
		 
		
		1. 
		Episode von Socke- Ich und der Habicht. 
		 
		Ich 
		heiße Socke und sehe so aus: ich bin ein Männchen und 
		kontrastreicher gezeichnet als die Weibchen, ich habe eine schwarze 
		oder dunkelgraue Kehle und einen schwarzen Brustlatz, der aber im 
		Herbst nach der Mauser von helleren Federrändern verdeckt ist. Der 
		Scheitel ist bleigrau und von einem kastanienbraunen Feld begrenzt, 
		das vom Auge bis in den Nacken reicht. Die Wangen sind hellgrau bis 
		weißlich. Der Rücken ist braun mit schwarzen Längsstreifen. Die 
		Flügel sind ebenso gefärbt; eine weiße Flügelbinde ist deutlich 
		erkennbar, eine zweite nur angedeutet. Brust und Bauch sind 
		aschgrau. Mann, was war das wieder für ein Tag in meinen Leben, das 
		Spiel mit dem Habicht kenne ich noch und noch, dem Vogel fällt 
		nichts neues ein. Aber er bleibt, was er ist – gemein. Habicht 
		Heinrich kann es nicht lassen, nie kriegt er mich auch nur zu 
		fassen. Mein Frauchen war unscheinbarer als wir Männchen und matter 
		braun, aber sehr fein gezeichnet. Die Oberseite ist hell graubraun, 
		der Rücken schwarzbraun und gelbbraun gestreift. Der ebenfalls 
		graubraune Kopf hat einen hellen Überaugenstreifen , der vor allem 
		hinter dem Auge deutlich ist. Unser Nachbar, Herr Feldsperling steht 
		schon ab 6:40 Uhr auf, ganz schön früh für einen Sperling, wir 
		dagegen stehen erst so ab 8:00 Uhr auf um uns, zuwaschen, zu Putzen 
		und dann aus dem Nest zu fliegen um uns unser Frühstück aus Körnern, 
		Brotresten, oder kleinen Insekten zusammen zustellen, selbst 
		Vogelhäuser und Meisenknödel (soweit wir diese finden können), 
		verschmähen wir nicht im geringsten. Streiten wir uns, dabei sind 
		wir sehr gesellig untereinander, tschilpen wir immer: „Uwuwu, Uwuwu“ 
		das in unserer Sprache soviel bedeutet „Geh weg. Geh weg“ dabei 
		rupfen uns ab und an die Federn aus der Brust gefolgt oft mit einer 
		Art Todesschrei, darauf fliegen wir alle in die Bäume oder in die 
		Hecken und Büsche. In unseren Leben ereignet sich viel, selbst wenn 
		es kurz ist, gut, bei guter Lebensführung schaffen es wenige von 
		uns, auf mindestens 20 oder 25 Jahre, ich bin einer davon. Am 
		schlimmsten bei uns ist es, daß wir uns im Streit ab und zu unsere 
		Schwanzfedern am Hinterteil gegenseitig kappen, aber das Gehört in 
		unseren Spatzen- besser gesagt, Sperlingsleben, ob lang oder kurz 
		dazu und ist unser prägendes Image, einen berühmten Vorfahren haben 
		wir Sperlinge alle, na? Kommt ihr drauf? Nein? Es war der Ulmer 
		Spatz mit dem Grashalm im Schnabel der durch das Tor flog, aber 
		diese Geschichte erzähle ich euch ein anderes Mal, das Verspreche 
		ich Euch! Das ist erst mal alles, was Ihr zu mir und meiner Frau 
		wissen müßt und solltet. 
		 
		An einen 
		sonnigen Morgen, flog ich wieder einmal Richtung Garten, da ich 
		ziemlichen Hunger in meinen kleinen Magen verspürte, als plötzlich 
		über mein dünner, langer Schatten flog, überall hörte ich meine 
		Nachbarn, Buchfink, Dompfaff, selbst meinen treuen Freund Abraxas 
		die Rabenkrähe (und die können ganz schön Alt werden), verstummen, 
		ich sah noch, wie sich Herr und Frau Amsel in die grüne Hecke 
		verzogen und Warnrufe ausstießen, ich drehte den Kopf leicht nach 
		oben und hörte Habicht Heinrich schon lachend sagen: „Ho, ho, ho, 
		lieber Socke, dies mal kriege ich dich zum Mittagessen! Diesmal 
		kriege ich dich!“ ich drehte den Kopf wieder geradeaus und erkannte 
		vor mir, einen großen Ast unter dem ich, wohl aber nicht Heinrich 
		Habicht, der unter uns Vögeln als Choleriker und sehr Aggressiv 
		galt, hindurch kam, schnell flog ich unter dem Ast hin durch und 
		hörte hinter mir ein krachen, ein Rumpeln, ein brechen von Ästen und 
		ein lautes: „Aua! Aua! MMMMjuhi“ ich drehte mich im Flug um und sah 
		genauer hin, die Flügel ausgestreckt, eine große Beule auf dem Kopf, 
		den linken Flügel in dem einen Ast, der rechte Flügel hing schlaff 
		hin und her baumelnd hinunter, hing Heinrich Habicht im Baum den 
		krummen Schnabel offen und sah mir nach, ich kriege dich noch, ich 
		kriege dich noch, hörte ich ihn leise knurren, eines Tages kriege 
		ich dich noch mein Freund. Ruhig landete ich auf den Boden mit Gras 
		und pickte hin und her, was von den Meisenknödeln eben hinunter 
		gefallen war, mal nach links, mal nach rechts, Herr Nachbar 
		Feldsperling war auch mit von der Partie, als er plötzlich ins 
		angrenzende Gebüsch flog, auf meinen Hinterkopf spürte ich etwas, 
		kaltes und rundes, breit beinig stand hinter mir, mit einen Gewehr 
		in beiden Flügeln Habicht Heinrich, schnell hüpfte ich in ein 
		kleines Loch im Baum, immer noch die runde Flinte im Genick, doch 
		bog sich diese aus einen Loch oberhalb von Heinrich Habicht aus 
		einen Loch und legte sich auf seinen Kopf, immer noch hörte ich ihn 
		Lachen: „Hohoho, Hohoho, Hohoho“ dann tat es einen lauten Knall das 
		ich wieder aus dem Baum tschilpend geschleudert wurde, als ich 
		hinter Heinrich Habicht landete, hatte dieser ein schwarzes Gesicht 
		und etliche seiner grauen Federn verloren, die Flinte lag neben ihm 
		auf dem Boden und ich hörte ihn wieder knurren: „Mit mir nicht 
		Junge. Mit mir nicht, das 
		Schwöre ich dir“ mit diesen Worten humpelte er wieder davon, 
		geschafft dachte ich mir leise, doch sollte ich mich wieder einmal 
		bekanntlich irren, oh Mann, ich hatte schon etliches all die Jahre 
		in meinen Leben mitgemacht, verrückte Katzen, die sich auch schon 
		selber in die Luft gejagt hatten und trotzdem weiterhin mit mir 
		spielten, oder Luchse, die auch nicht gerade Hell in der Birne waren 
		und mich oder mein Weibchen nicht kriegten und schlechte Verlierer 
		waren, aber keiner von ihnen war so dumm und Hinterhältig wie 
		Habicht Heinrich, von einen Raubvogel hätte oder hatte ich mir mehr 
		Intelligenz und weniger Dummheit erwartet, aber so ticken Raubvögel 
		halt eben. Ein Spatzenleben kann interessant, aber mitunter auch 
		sehr langweilig und eintönig werden, vor allem dann, daß man seine 
		Feinde die einen an die Federn wollen langsam kennt, und diese kenne 
		ich nun lange und gut genug, kann ich euch aus Erfahrung sagen, aber 
		trotzdem fällt meinen Feinden nichts gescheites ein, das Erkennen 
		diese bloß nicht, weil sie einfach zu Dumm dafür sind sage ich euch. 
		 
		Eines 
		Tages, als Habicht Heinrich mich wieder einmal jagte, was anderes 
		fällt diesen Vogel eh nie ein, saß auf einen Tannenbaum, schlank und 
		schön zum Anschauen, Frau Habicht und sah ihn zärtlich an, in seinen 
		Augen waren zwei rote Herzen, das Herz schlug ihm bis zum Halse, 
		Bumm, Bumm, Bumm, Bumm, die Augen klingel, klingel, klingel, sofort 
		drehte er ab und setzte sich neben sie, ich flog hinter ihm her und 
		setzte mich auf dem Ast über ihn, beugte mich hinunter und 
		tschilpte: „He, wollen wir nicht weiterspielen – Armer Sperling und 
		böser Habicht?“ unter dem Ast unter mir hörte ich ihn sagen: „Oh 
		Liebe, Oh Herz in mir, mein Leben wartete ich schon auf dich, um es 
		mit dir zu teilen mein Liebling! Oh Liebe, Oh Herz, mein Leben“ im 
		Gesicht wurde er ganz rot, küßte ihr ihren linken Flügel das es in 
		meinen kleinen Ohren weh tat, ich jedenfalls mußte für mein Weibchen 
		singen und tanzen, sie heizte mich mit ihren Ton in der Stimme an, 
		die nach einer Schreibmaschine klang „trrrrr! Trrrrr! Trrrr! Trrrr! 
		Trrrrr! Trrrr!“ fehlte nur das Klingende „Kling“ am ende, damit es 
		wieder von vorne losgehen konnte „Trrrr. Trrrrr. Trrrr. Trrrr. 
		Trrrr“ und wieder mein Tschilpen und mein Tanz, Kopf nach hinten, 
		mit den Füßen im Kreise laufen, die Flügel an den Körper schlagend, 
		die Schwanzfedern in die Luft gereckt und das immer und immer und 
		immer wieder, das ist ganz schön Anstrengend und Erregend, bis wir 
		dann endlich zur Sache kommen, manche oder besser gesagt, viele 
		Weibchen nehmen uns überhaupt nicht wahr und... unsere Mühe war 
		umsonst, klar, selbst unter uns Haussperlingen und gerade unter uns 
		Männchen, gibt es sehr große Konkurrenz um die vielen Weibchen, mein 
		Nachbar, Herr Feldsperling hat das selbe Problem, aber das Gehört 
		halt dazu. So, und dieses Problem hatte jetzt Heinrich Habicht, um 
		unser schönes Spiel war es also geschehen, nur der Liebe und seiner 
		Verliebtheit wegen, typisch Mann, pardon, ich bin ja auch ein 
		Männlicher Haussperling. Wie also konnte ich Habicht Heinrich, oder 
		in der Sprache der Feldsperlinge Heinrich Habicht genannt wieder zum 
		Spielen kriegen? Statt dessen hörte ich ihn wieder an seine 
		Habichtdame ergänzen „oh Liebste, ich werde dir einen Spatz fangen 
		mein Schatz – einen schönen runden Spatz – nur für dich meine 
		Liebste, als Beweis meiner Liebe. Oh Liebste, der Frühling naht 
		schon und wir werden Kinder kriegen, viele Kinder“ erneut küßte er 
		ihr ihren linken Flügel, wieder tat es in meinen kleinen Ohren 
		schmerzhaft weh, es war ein Ziehen, ein richtiges böses Ziehen. Auch 
		bei diesen Verliebten Habicht gab es Konkurrenz, das wußte ich aus 
		eigener Erfahrung, der alte Habicht Klaus war einer von ihnen, 
		obwohl er schon ziemlich Alt und Grau war, aber eine jüngere Dame 
		seines Geschlechts, konnte er nicht widerstehen, was also lag näher 
		als ihm seinen Konkurrenten zu schicken, das würde alles gleich 
		Beleben und wir Sperlinge wußten, daß wir eine kurze Schonzeit 
		hatten obwohl ich in meinen runden, selbsgeflochtenen Nest sämtlich 
		Vorsorge zur Abwehr getroffen hatte. Zärtlich hörte ich Heinrich 
		Habicht flöten, was für mich als Sperling ziemlich neu klang: „Oh 
		Josefine mein Liebling, meine liebe Josefine Schätzchen! Liebst du 
		mich, lieb ich dich. Jage ich für dich, jagst du auch mit mir? 
		Josefine Schätzchen, oh“ bei diesen Sätzen wurde er erneut Knallrot. 
		Leise pfiff ich durch den Schnabel, blieb nur der Alte und graue 
		Habicht Klaus. Na schön, soll er ruhig in seine Josefine verknallt 
		sein, aber einen Nebenbuhler um sie gibt es trotzdem, dachte ich 
		mir, bloß, ich muß den alten Knacker zu ihnen bringen und Habicht 
		Klaus war ziemlich unzuverlässig und hatte nichts oben im Kästchen, 
		er wohnte in einer alten Kiefer und dahin flog ich nun. 
		 
		Nach 
		einen Flug von zehn Minuten, landete ich auf dem Ast und hüpfte auf 
		dem knorrigen Ast zum Loch hin, indem Habicht Klaus der noch 
		nebenher ein schlechter Jäger war hin, steckte den kleinen Kopf in 
		die Höhle im Baum und tschilpte flötend: „Ich habe für dich ein 
		Weibchen gesehen – so schön und so einsam – ich sah die Liebe in 
		ihren Augen schimmern und glimmern. Ihr zarter Name ist:
		Josefine von Habicht, ein 
		Anderer hat sie gerade. Oh“ ein grauer Kopf mit gelben Augen schoß 
		aus der Baumhöhle und sah mich scharf an, ein kleiner Haussperling 
		verrät mir dieses Abenteuer, schien er sich zu denken, ehe er sagte: 
		„Bei Josefine ist schon ein anderer? Das dulde ich nicht“ mit diesen 
		Worten flog er aus seiner Baumhöhle, leise grinste ich in mich 
		hinein, das würde etwas geben, was folgte konnte ich mir sehr gut 
		innerlich vorstellen und Ihr sicher auch? Mord und Totschlag unter 
		Raubvögeln. Ich flog mit Habicht Klaus mit, dieser landete neben 
		Habicht Heinrich legte den Kopf schief und begann: „He Du! Josefine 
		gehört mir!“ Habicht Heinrich sah drehte sich von Josefine weg und 
		erwiderte: „Das ist mein Mädchen, nicht deine alter Graukopf“ mit 
		dem rechten Flügel schlug Klaus zu, nur noch zwei graue Federn 
		fielen vom Himmel, interessiert sah ich nach oben, im Sturzflug 
		schoß nun Heinrich Habicht nach unten, mit seinen krummen Schnabel 
		streifte er Habicht Klaus ein lautes Krachen folgte, er steckte mit 
		dem krummen Schnabel im Gras und zog diesen heraus, Sterne tanzten 
		in Kreisen über seinen Kopf, ich konnte nichts tun außer mich Tot 
		zulachen, dabei schlug ich mir mit dem rechten Flügel immer und 
		immer wieder auf mein linkes Bein, so komisch war das. Wütend flog 
		Heinrich Habicht auf den Ast, holte mit beiden Flügeln aus und 
		schlug Habicht Klaus vom Ast, dieser schlug auf dem Boden auf und 
		blickte wütend nach oben. So nicht mein Lieber, so nicht, knurrte er 
		wütend, jetzt begleichen wir die Rechnung! Mit diesen Worten flog er 
		wieder auf den Ast und holte mit dem rechten Flügel aus und warf 
		Habicht Heinrich wieder vom Ast. Mein Köpfchen ging mal nach rechts, 
		mal nach links und von links nach rechts, das war wirklich sehr 
		interessant. Schließlich gab Habicht Heinrich auf und flog wütend 
		schimpfend von dannen, wenigstens konnten wir uns jetzt wieder schön 
		jagen. 
		 
		Die 
		Moral von der Geschichte: Traue verliebten Habichten nicht. 
		 
		
		2. 
		Episode Socke- Mein Nachbar der Feldsperling. 
		 
		Mein 
		Nachbar, Herr Feldsperling oder besser, Familie Feldsperling sah so 
		aus er hatte einen rotbraunen Scheitel, ein wenig Schwarz an der 
		Kehle, einen schmalen schwarzen Augenstreif, einen schwarzen Fleck 
		auf den weißen Wangen und ein weißes Halsband. Bauch und Brust sind 
		braungrau, der Rücken und die Flügel sind in verschiedenen 
		Brauntönen gefärbt. Im Grunde habe ich ja nichts gegen ihn, ich 
		Socke, der Haussperling, bloß um 6:40 Uhr mitten in der Nacht, 
		rumort es im Nest neben an und mit „tiwid, tiwid“ fängt bei Herr 
		Feldsperling der Tag an, unser eines wacht erst zwei Stunden und 
		vierzig Minuten später auf. Das erste, was sie Tschilpend sagen ist: 
		„Aufstehen! Frühstück suchen! Tiwid. Tiwid. Hoch die Flügel, Tiwid. 
		Tiwid“. Nicht weit von mir, lebt noch Elsa oder Else die Elster, ein 
		nette Dame aber auch, Raubvögel die in der Brutzeit unsere Eier oder 
		Kinder fressen um ihre Kinder zu ernähren. Wer einen Feldsperling 
		als Nachbar hat, der Weiß, dieser Vogel wird nie satt. Ich reckte 
		aus meinen Nest etwas meinen Kopf, nicht schon wieder das gleiche, 
		murrte ich leise, warum gerade jetzt? Ich blinzelte etwas hinüber, 
		Herr Feldsperling rieb sich den linken und den rechten Flügel und 
		tschilpte dabei: „Freunde, auf geht es zum lohnenden Frühstück. Laßt 
		euch bloß nichts entgehen! Noch schlafen alle anderen“ von einen Ast 
		hörte ich mir gegenüber: „Tschaka. Tschaka. Tschake. Jetzt ist 
		endlich ruhe. Tschaka. Tschaka. Tschaka. Ich will noch schlafen“ ich 
		schluckte, Elsa die Elster hatte der Lärm genauso gestört in ihren 
		Erholungsschlaf, nicht nur mich. Was lag da näher, als etwas frech 
		zu sein um selbst noch etwas Schlaf haben zu können? Immer noch den 
		Kopf heraus reckend tschilpte ich ihm zu „und was ist mit mir? Mit 
		mir? Darf ich auch mit?“ Feldchen, so heißt Herr Feldsperling mit 
		Vornamen reckte kurz den Hals mit den schwarzen Flecken an den 
		weißen Wangen und sah zu mir hinüber, ist Socke auch schon wach, 
		schien er sich gerade in seinen Hirn zu sagen, ich sollte schauen, 
		daß wir als erste an die Meisenknödel kommen, bevor unser lieber 
		Socke in Scharen kommt, ruhig tschilpte er zu mir hinüber: „Sie, 
		Herr Nachbar Haussperling, sollte ich Sie mitnehmen bleibt nichts 
		mehr für mich übrig“ ehe ich wußte was los war, saßen sechs 
		Feldsperlinge bei Nachbar Feldchen. Keine Chance, arbeitete es in 
		mir, in zwei Stunden hast du mehr Glück aber anderenseits war es für 
		mich so verlockend, Feldchen Feldsperling etwas zu Ärgern und ihn 
		das Leben etwas schwer zumachen, auf den gepolsterten Boden meines 
		Nestes hatte ich so einiges herumliegen, was uns beiden den Tag 
		etwas versüßen sollte: Kleine Dynamitstangen für Sperlinge, ein 
		kleines Faß Hochexplosives TNT, ebenfalls für Sperlinge, ich wühlte 
		mit beiden Flügeln im Nest und warf einen kleinen Hammer, kleine 
		Nägel, ein grünes Netz eines Meisenknödels heraus, alte Eierschalen 
		von unseren letzten Nachwuchs, paar alte Federn von der Mauser, die 
		ich schon hinter mir hatte, alte Hülsen von Körnern, ein alter 
		dreckiger Lappen den ich vor einen Jahr in mein Nest eingebaut 
		hatte, flog heraus. Auch ein Stück weiße verputzte Wand schmiß ich 
		heraus, und noch einiges andere. Das kleine TNT verwendete ich 
		immer, oder das kleine Dynamit um unsere unbeliebte und dumme Katze 
		zu ärgern, meistens band ich mir diese kleine brennenden Stangen an 
		meine drei Krallen und ließ diese über der Katze fallen, was meint 
		ihr, wie die Katze da springen konnte, das war mein liebster Spaß 
		mit ihr, kleine Bomben auf sie zuwerfen und ihr den Schwanz zu 
		verbrennen, sicher auch für Feldchen sehr hilfreich in seinen 
		dauernden Überlebenskampf mit dem dummen Kater Blöd.  
		 
		Ich sah 
		von dem Giebel hinunter und sah wieder, wie der schwarze Kater Blöd 
		wieder herumschlich und sich die Tatzen rieb, schnell sah ich wieder 
		zu Feldchen Feldsperling hinüber und machte schnell „„terrettett“ 
		oder „kew kew“, hob den rechten Flügel leicht und winkte, er wird 
		schon nicht gleich mit seinen Freunden starten, dachte ich mir, 
		leise tschilpte ich hinüber: „Herr Nachbar, unten wartet die Katze 
		da! Komm schnell rüber ich gebe dir etwas, mit dem du ihr Aufspielen 
		kannst“ Kater Blöd schien das Gehört zu haben und sah zu uns hinauf, 
		so, so, der kleine Haussperling weiß es wieder wohl besser, knurrte 
		er Halblaut, hämisch Grinsend rief er zu uns hinauf: „Ihr kleinen 
		dummen Piepmätze, nie werdet ihr mich auch nur im geringsten ärgern 
		können“ gerade landete Feldchen bei mir und sah mit seinen kleinen 
		Knopfaugen an, ruhig piepend fuhr ich fort: „Das Glaubst du nicht, 
		schau mal“ ich bügte den Kopf, hob ihn wieder und hielt eine etwas 
		größere Stange Dynamit im kleinen schwarzen Schnabel und stellte 
		diese vor Feldchen hin, komisches Ding da, tschilpte Feldchen leise 
		zurück, sieht ziemlich komisch aus. Er kennt das nicht, kam es mir, 
		aber das werde ich ihm erklären, leise tschilpend begann ich: „Das 
		ist vom letzten Neujahr oder wie es die Menschen nennen – das macht 
		viele bunte und knallige Farben – ich habe ziemlich viel davon 
		gesammelt, daß kann ich dir sagen diese doofe Katze steht voll 
		darauf“ Feldchen sah mich an und gab tschilpend zurück „und das 
		Funktioniert?“ ich nickte ihm zu, band mir die etwas große Dynamit 
		Stange an die Krallen und tschilpte laut „und auf geht es“ im 
		Sturzflug flog ich auf Kater Blöd hinunter, kurz vor ihm 
		durchtrennte ich mit dem kleinen Schnabel den Gummi, lächelnd stand 
		er da und öffnete seine rechte Tatze, und lachte: „Hoho. Hoho. Hoho“ 
		dann hielt er das Ding in der Tatze, mit der linken Tatze mit einer 
		Kralle zeigte er auf die brennende Stange „hm, hoh. Hoh. Hoh.“ Die 
		erste Hülle öffnete sich und viel zu Boden, zischend fiel die zweite 
		Hülle, die etwas Kleiner wurde, zischend fiel die vierte Hülle, ich 
		unterdrückte ein Lachen, über mir vom Giebel pfiff Feldchen zurück: 
		„Passiert überhaupt nichts“ schnell schlug ich mit beiden Flügeln 
		und gewann an Höhe, in der rechten Tatze hielt Kater Blöd ein etwas 
		kleineres brennendes etwas und grinste nur, wie niedlich von diesen 
		Spatz, schien gerade einer seiner Gedanken zu sein, zu Feldchen 
		fliegend tschilpte ich „Prosit, Neujahr!“ in diesen Moment gab es 
		einen Knall, orangene und rötliche Flammen und Blitze, neugierig 
		reckten wir unsere Köpfe hinunter. Ziemlich schwarz im Gesicht stand 
		Kater Blöd da, sein Kopf wurde Knallrot, er wird Wütend, kam es mir 
		aber immerhin, das Saß für das erste und die Meisenknödel sind frei, 
		kam es mir. Feldchen und ich schüttelten uns den rechten Flügel und 
		flogen hinüber zu den Meisenknödeln. 
		 
		Was 
		mache ich nur, was mache ich nur? Schien sich der schwarze Kater 
		Blöd innerlich zu fragen, Feldchen und ich, hingen an den Knödeln, 
		pickten und schauten umher, pickten wieder und schauten wieder 
		umher. In einen Liegestuhl saß Kater Blöd und sah zu uns hinüber, 
		der Kerl scheint schlecht drauf zu sein, das Feuerwerk hat ihm wohl 
		nicht gefallen, dämmerte es mir, Feldchen pickte immer noch und 
		schluckte das Kernige hinunter, pickte und schluckte wieder, er 
		hielt kurz inne und sah auch zu Kater Blöd neugierig hinüber und 
		grinste leise, dummer schwarzer Kater, dachte er sich. Feldchen und 
		ich drehten uns wieder den Knödeln zu, als mir ein wunderbarer 
		Geruch nach Krümeln von Keksen und Brot in die kleine Nase stieg, 
		ein wunderbarer feiner und anziehender Geruch, ohne Feldchen etwas 
		zu sagen, flog ich auf die Terrasse, hüpfte hin und her und pickte 
		jeden einzeln Krümel langsam und genußvoll ein, als sich eine große 
		schwarze Tatze um mich schloß und ich in die Höhe gehoben und in ein 
		Zimmer getragen wurde, ich drehte den Kopf und sah Kater Blöd ins 
		Gesicht mit den gelben Augen und den Schnurrhaaren, schnell 
		tschilpte ich „Hilfe! Hilfe! Hilfe! Hilfe!“ oder produzierte diese 
		„terrettett, kew kew“ schnell wiederholte ich „terrettett, kew kew“, 
		sofort sah ich Feldchen mir Nachsehen und schnell Nachfliegen und 
		hinter einer Vase im Zimmer sich verstecken. Lachend band mich Kater 
		Blöd mit beiden Tatzen mit einen kleinen Seil auf den Schienen 
		seiner Spielzeug Eisenbahn fest, Schweiß tropfte mir aus allen 
		Federn. Schnell lief Kater Blöd zur Lokomotive, drehte mit einer 
		Tatze den Trapho auf und fuhr grinsend und die Zunge aus dem Maul 
		hängend auf mich zu. Feldchen, Feldchen, Feldchen, betete ich leise, 
		möge ihm etwas einfallen, wieder tschilpte ich „terrettett, kew 
		kew“. Hinter der Vase sah Feldchen hervor, jetzt habe ich es, schien 
		sein Gedanke zu sein, schnell flatterte er nach draußen und kam 
		wieder zurück. In beiden Krallen hielt er eine schwere Kugel, die 
		ihn immer und immer nach unten zog, Kater Blöd auf der Lokomotive 
		war nicht mehr weit, Feldchen überholte ihn und ließ die schwere 
		Kugel fallen, diese durchschlug die Schienen und den Boden des 
		Raumes, paar Meter vor mir. Wieder sah ich zu Kater Blöd, er ruderte 
		mit beiden Armen, erst verschwand er auf der Lokomotive und hinter 
		ihm, die drei Wagons, das Einzige was wir hörten, war das Krachen 
		und Scheppern von einer Scheibe, von Vasen, von Geschirr und Gläsern 
		und etliches mehr. Ruhig pickte Feldchen mich mit seinen Schnabel 
		von den Schienen und wir schüttelten uns beide Flügel und flogen 
		wieder hinaus an den Baum zu unseren begehrten leckeren Knödeln, 
		denn dafür lebt der Spatz sein Leben, um was eßbares zu erhalten für 
		sein Geschilpe für den Menschen und die Entfernung von kleinen 
		Insekten, die für uns sehr Eiweißhaltig und sehr gesund sind.  
		 
		Wir 
		hörten ein lautes krächzen „schäck-schäck-schäck“. Gefolgt von einen 
		„tschark tschirk tschirrl“ Else Elster hatte unseren Spaß mit Kater 
		Blöd wohl heimlich gesehen und saß nun auf dem Ast über den 
		Meisenknödel und sah mich und Feldchen Neugierig an, diese zwei 
		Spatzen haben es wirklich geschafft, diesen blöden Kater Blöd wieder 
		einmal fertig zu machen, knartzte sie leise das wir es Hören 
		konnten, Feldchen nickte und hörte wieder auf damit, uns mit dem 
		einen Auge, dann mit dem anderen Auge musternd, begann Else Elster: 
		„Nicht schlecht, nicht schlecht ihr zwei. Genau das würde ich auch 
		mit dem alten Kater Blöd machen – oder Euch gegen ihn Helfen – 
		dieser Kater ist nur ärger gewohnt“ sie machte eine Pause und hackte 
		auch in einen Meisenknödel hinein, kauend fuhr sie fort „eine 
		Elster, ein Haus- und ein Feldsperling, sollten diesen Kater zu 
		dritt etwas mehr das Leben schwer machen; Euch kriegt er nicht und 
		mich kriegt er nicht. Eines Tages wird er vor uns Kapitulieren 
		glaube ich“ keine schlechte Idee, dachte ich mir, das könnten wir 
		schon machen. Schließlich sind wir Haussperlinge so gut wie auf den 
		absteigenden Ast und der Feldsperling auf dem aufsteigenden Ast, 
		dachte ich mit gerade keinen guten Gefühl, in allen Städten 
		angefangen von Augsburg bis München ging unsere Zahl drastisch 
		zurück, auf dem Land und in der Hauptstadt Berlin hielten wir uns 
		gerade noch so einigermaßen. Auf dem Land wurden wir unterdessen von 
		den Feldsperlingen in den Gärten teilweise vertrieben, oder ganz 
		vertrieben. Das waren auch nicht gerade das, was man tolle 
		Aussichten für einen stark bedrohten Haussperling nennt, zudem 
		dezimierten uns Tagsüber wenn wir nicht Aufpaßten Greifvögel, Füchse 
		oder blöde Katzen und Kater, wir sahen also keiner geraden rosigen 
		und glücklichen Zukunft entgegen, überall hieß es „Rettet den Spatz“, „Siedelt wieder Spatzen an“ „Alle unter einen Dach- Mensch 
		und Spatz“, oder „Spendet 
		für den Spatz“, selbst Bioläden hatten an ihren großen Fenstern 
		solche große Zettel kleben, auf dem unser eins abgebildet war. 
		Selbst ein Lebensmittel Magazin hieß schlicht und einfach „Spatz“. Wenn Ihr das so 
		seht, gehörten wir wie andere Tiere zu einer aussterbenden Rasse von 
		Vögeln.  
		 
		Als drei 
		neue gute Nachbarn flogen wir zu Dritt davon. 
		 
		
		3. 
		Episode Socke- Krieg mit Osama Bin Kater. 
		 
		Langsam 
		kenne ich das Spiel, noch und noch, Katze Blöd jagt mich doch. Immer 
		hin und immer her, den Kater fällt wohl gar nichts mehr Gescheites 
		ein. Im Flug drehte ich, blieb vor seiner schwarzen Schnauze im 
		Rüttelflug stehen und tschilpte: „Hey du, Kater. Von deinen 
		dauernden Fangspiel, habe ich den Schnabel voll, lasse uns doch 
		etwas aktuelleres Spielen, ein Spiel, bei dem auch unsere anderen 
		Freunde mitspielen können.“ Kater Blöd hob die rechte Tatze und 
		kratzte sich am rechten Ohr, und was soll das sein? Schien er sich 
		leise zu fragen, ehe er antwortete: „Keine Schlechte Idee Socke, 
		Haussperling. Aber welches Spiel, möchtest du gerne spielen?“ In 
		meinen kleinen Köpfchen, immer noch im Rüttelflug, dachte ich nach, 
		was könnten wir eigentlich spielen? Soldat gegen Terrorist? Polizei 
		und Dieb? Gut, Polizei und Dieb brauchten wir nicht spielen, die 
		Fuhren oder liefen hier bei uns vorbei. Aber Soldat und Terrorist 
		wäre doch etwas, im Keller und in meinen Nest, hatte ich noch 
		genügend Munition und Kater Blöd hatte im Keller das selbe, 
		außerdem, hatte ich das Spatzen „Hauptquartier“ mit allen Sachen und 
		Geräten, die dazu gehörten. Kater Blöd konnte sich ja von seiner 
		Türkischen Arbeitgeberin, einen Schal ausleihen und um den Kopf 
		binden. Meine Verbündeten waren immerhin Elsa die Elster und 
		Feldchen der Feldsperling, die „Allianz gegen das Böse“, Operation 
		„Dessert Freedom“ oder so ähnlich, konnten wir uns drei Vögel ja 
		nennen. Futter und Spiel. Tod der Katze. Blöd ließ die rechte Tatze 
		sinken und erwiderte ich: „Ich spiele
		Osama Bin Kater, Socke! 
		Du den Ami. Warte“ mit diesen Worten lief er davon, dann mal los, 
		war mein Gedanke, ich flog in mein Nest unter dem Giebel, schob mit 
		beiden Flügeln eine Sektflasche und noch eine Sektflasche und noch 
		eine Sektflasche vor und richtete diese mit den Korken hinunter auf 
		den Rasen. Mit einen schwarz- weiß Karierten Tuch um den Kopf, in 
		beiden Tatzen einen Feuerwerkskörper lief Kater Blöd vor mein Nest 
		und warf sie hoch, sie flogen aber wieder zu ihm zurück. Mit zwei 
		Glühbirnen an den Krallen, segelte Feldchen hin und her wankend auf 
		Kater Blöd zu und ließ diese Knallend und krachend hinter ihn fallen 
		und flog ziemlich schnell auf mein Nest zu, als es unter uns einen 
		lauten Knall und eine rote Stichflamme gab. Mit zerfetzten Tuch um 
		den Kopf, schwarz im Gesicht, selbst die Schnurrhaare, stand Kater 
		Blöd oder besser gesagt Osama bin Kater da, schnell zogen wir aus 
		den drei Sektflaschen die Korken, schnell schossen diese, auf Osama 
		Bin Kater und warfen ihn zu Boden. Der saß, schien sich Feldchen zu 
		denken. Nicht schlecht, als Eröffnung dachte ich mir, das Spiel kann 
		beginnen. 
		 
		
		Tschilpend und musikalisch Schwätzend, sah uns Tom Tomeles der Star 
		zu und schien sich zu Amüsieren, der gute Tom Tomeles, er wanderte 
		immer im Dorf hin und her mit seinen anderen Freunden, ebenfalls 
		Stare. Diese erkannte ich und jeder, an ihren singenden Geschwätz in 
		unterschiedlichen Tonabfolgen. Im Schlichtkleid sind die 
		Körperfedern schwärzlich mit metallisch grünem oder purpurnem Glanz 
		und haben weiße bis beigefarbene Spitzen. Der ganze Körper erscheint 
		dadurch hell gepunktet. Schwingen und Steuerfedern sind schwarzbraun 
		mit hellbräunlichen Säumen, die Armschwingen sind außerdem breit 
		metallisch glänzend gesäumt. der Körper ist dann insgesamt 
		schwärzlich und metallisch glänzend. Der Schnabel ist im Prachtkleid 
		gelb. Die Beine sind rotbraun, die Iris der Augen ist dunkelbraun. 
		So also sah Tom Tomeles uns zu und lachte, dann machte er schnell 
		hinter einander: „Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng! 
		Tod!“ wieder wiederholte er: „Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! 
		Peng! Peng! Tod!“ dann lachte er wieder scheppernd und beugte sich 
		etwas vor, ein tolles Spiel was die Drei spielen, dachte er sich, 
		das Spiel braucht einen anderen Namen, in musikalischen 
		abwechselnden Tönen trällerte er los: „Operation Dessert Fox! 
		Operation Dessert Fox! Operation Dessert Fox!“ keine schlechte Idee 
		der Namen für das Spiel, wühlte es in meinen Köpfchen hin und her. 
		Gerade sah ich Feldchen Feldsperling, ist General Feldchen 
		Feldsperling, mit TNT im kleinen Schnabel wieder auf Osama Bin Kater 
		senkrecht hinabstürzen, unter der Hecke gab Herr Amsel von sich: 
		„Bombenalarm. Tschirrp. Bombenalarm! Kopf weg!“ über ihm auf dem Ast 
		begann wieder Tom Tomeles: „Bumm! 
		Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng! Tod! Operation Desert Fox!
		
		Operation Dessert Fox! Operation Dessert Fox! Gleicht kracht es! 
		Gleich kracht es! Bomben fallen! Gleich kracht es! Bomben fallen! 
		Gleich kracht es! Tod! Schon Tod! Ist Tod! Uiii! Uiii! Tschrip! 
		Tschirp! Uiii! 
		Uiii! Uiii! Game over! Game over! Uiii! Uiii! Uiii! Tod! Schon Tod! 
		Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng!“  
		Kranich 
		Ibis Auerhahn, hatten wir auch noch, als heimliche Verbündete in dem 
		Spiel mit dabei. Feldchen und ich, spielten die G- EIS, die Guten. 
		Tom Tomeles der Star, sah uns nur gelangweilt aber auch ein bißchen 
		interessiert zu. Kranich Ibis Auerhahn, war unser sogenannter Vogel 
		Geheimdienst, kurz VGD. Der Name G- EIS, gerade letzteres stand 
		dafür, daß wir Vögel waren und EIER legten, das G stand für Garten, 
		frei übersetzt Garten- EIS. Mit einer geladenen Flinte mit zwei 
		Rohren, stand Kater Blöd wieder im Garten und legte diese gerade an 
		sein Kinn, der war noch nie ein guter Schütze, dachte ich mir, im 
		linken Flügel hielt Feldchen ein Schreiben der Kranich Ibis Auerhahn 
		Abteilung und hielt es mir unter meinen kleinen schwarzen Schnabel, 
		den Kopf nach links und nach rechts wendend, überflog ich das kurze 
		Schreiben: Bitte verwenden 
		Sie nun Commander Socke, die Feuerbereiten Sektflaschen. Stop. Feind 
		steht mir erhobener Flinte unter Ihnen. Stop. Operation Dessert Fox 
		führen Sie zum Erfolg. Stop. Viel Glück wünscht Ihnen ihre Kranich 
		Ibis Auerhahn Abteilung. Ende. Klare Sprache kam es mir, an 
		Feldchen gewandt erklärte ich tschilpend: „Na, denen kann sehr 
		schnell geholfen werden!“ in diesen Augenblick flogen zwei kleine 
		Patronen zu uns hinauf und es tat von unten einen lauten Knall, ich 
		schaute aus dem Nest heraus und sah, das Osama Bin Kater gerade mit 
		beiden Tatzen die Flinte sinken ließ und zu uns hinauf schaute. 
		Komisch, diese Sperlinge fallen ja nicht vom Himmel, miaute er leise 
		so das wir es gut genug Hören konnten. Feldchen zog im Fliegen einen 
		Sektkorken nach dem Anderen aus dieser großen grünen Flasche, diese 
		hielten voll auf Osama Bin Kater zu, zwei steckten schon in seinen 
		Augen, von unten hörten wir: „Au. Juhu. Au. Juhu. Au. MMMMiau!“ Aus 
		einer Ecke bellte es auf einmal: „Hey du blöder Kater! Wenn du jetzt 
		hier nicht sofort Aufhörst herum zu ballern, dann gibt es saueres! 
		Verstanden?“ von unten hörten wir Osama Bin Kater miauen erwidern: 
		„Eh. Hehehe. Hehehe!“ über ihm fing jetzt wieder Tom Tomeles der 
		Star wieder an: „Bumm! 
		Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng! Tod! Operation Desert Fox!
		
		Operation Desert Fox! Operation Desert Fox! Gleicht kracht es! 
		Gleich kracht es! Bomben fallen! Gleich kracht es! Bomben fallen! 
		Gleich kracht es! Tod! Schon Tod! Ist Tod! Uiii! Uiii! Tschrip! 
		Tschirp! Uiii! 
		Uiii! Uiii! Game over! Game over! Uiii! Uiii! Uiii! Tod! Schon Tod! 
		Bumm! Bumm! Peng! Peng! Bumm! Bumm! Peng! Peng!“ 
		Mit der 
		rechten Tatze schnappte sich der Hund die Flinte, drehte diese um 
		und schlug mit dem Kolben Osama Bin Kater alias Kater Blöd auf den 
		Kopf, zerbrach die Flinte in zwei einzelne Teile und fuhr bellend 
		fort „wenn ich dich noch einmal erwische, wie du meinen 
		Mittagsschlaf mit deiner Ballerei störst, dann hast du die längste 
		Zeit deines einsamen und nutzlosen Lebens auf dieser Erde 
		verbracht!“ mit diesen Worten drehte er sich um und trottete er 
		davon.  
		 
		Trotz 
		unseren drastischen Rückganges, lag unsere Zahl in Deutschland 
		immerhin bei 4.000.000 bis 10.000.000 Millionen Brutpaaren, also 
		eine starke Luftwaffe gegen unsere bösen Feinde. Aber hier, in 
		diesen kleinen Garten, hatten wir keine Armee von 4.000.000 
		bis10.000.000 Millionen Spatzen, jeder von uns Haussperlingen 
		kämpfte an einer eigenen anderen Front um sein Überleben, nun, ich 
		war einer davon, nicht weit von mir in einer dichten Hecke schon 
		wieder dieses trrrrr! Trrrrr! Trrrr! Trrrr! Trrrrr! Trrrr! Dieses 
		schreibmaschinenartige Geträller los obwohl ich an vorderster Front 
		meinen Vogel stand, bereit mein Leben in diesen Gefecht zu 
		verlieren, aber andererseits wenn das mein Weibchen war, konnte ich 
		einen kurzen „Heim Spatzen Urlaub“ als Commander nehmen, aber es 
		mußte sicher bald Order 666 kommen? Vernichtung der feindlichen 
		Stellungen der Terroristen. Feldchen meinte zu mir, dabei sahen wir, 
		wie Osama Bin Kater sich mit beiden Tatzen die zwei Korken aus dem 
		linken und rechten Auge mit beiden Tatzen zog sagen: „Du Commander 
		Socke Cody. Ich Commander Feldchen Rex. Wir kämpfen für unsere 
		Freiheit und der Freiheit aller Spatzen auf dieser großen Welt!“ 
		unten im Kreis hin und her laufend hörten wir Osama Bin Kater laut 
		miauen: „Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater! 
		Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater!“ auf dem 
		Baum mir gegenüber wiederholte Tom Tomeles der Star spöttisch 
		pfeifend und lachend: „Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für 
		Osama Bin Kater! Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin 
		Kater! Hahahaha. Uiiii. Hahahaha. Uiiii. Hahahaha. Uiiii. Uiii. 
		Uiiii. Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater! 
		Kämpfen für Osama Bin Kater! Sterben für Osama Bin Kater!“ 
		 
		Mit zwei 
		kleinen TNT Stangen die an der Lunte brannten, flog Feldchen auf 
		Osama Bin Kater zu, schoß diese beiden unter beiden Flügeln ab und 
		stieg senkrecht wieder in den Himmel. Ein erster rötlicher Knall, 
		ein zweiter rötlicher Knall, und Osama Bin Kater stand ohne Fell da 
		und verzog sich ziemlich schnell in die Hecke. Mit neuen Fell und 
		zwei Handgranaten in beiden Tatzen stand er wieder da und rief uns 
		zu: „Sieg Osama Bin Kater! Sieg für Osama Bin Kater!“ Star Tom 
		Tomeles über ihn sah hinunter und pfiff vergnügt: „Und Tschüsss und 
		Tschüsss- ssss. Und Tschüsss-sss“ Feldchen landete bei mir, bald ist 
		es geschafft, dachte er sich, in diesen Augenblick sauste die erste 
		Handgranate über uns gefolgt von der zweiten Handgranate, beide 
		prallten am Giebel ab und flogen zu Osama Bin Kater zurück, erneut 
		tat es zwei laute Explosionen gefolgt von einer roten Flamme und 
		dichten schwarzen Rauch. Als sich der schwarze Rauch verzogen hatte, 
		stand Osama Bin Kater unten und hielt eine weiße Fahne hoch und 
		wedelte mit ihr hin und her. Er ist erledigt, kam es mir, der Terror 
		ist besiegt, Feldchen und ich schüttelten uns den linken Flügel und 
		sahen wieder hinunter. Mit gesenkten Kopf, zerfetzten schwarzen 
		Schwanz, hängenden Ohren, trottete Osama Bin Kater, jetzt wieder 
		Kater Blöd in das Haus hinein. Spöttisch hörte ich Feldchen sagen: 
		„Der macht ist einmal nichts mehr – gegen Commander Socke Cody und 
		Commander Feldchen Rex -–Siegt nie ein Böser schwarzer Kater oder 
		ein anderer Feind! Wir sind Helden!“  
		 
		
		4. 
		Episode Socke- Das Familienleben oder ein Sperlings Streß. 
		 
		Sechs 
		hungrige flauschige Köpfe mit offenen kleinen Schnäbeln regten sich 
		mir beim Ladeanflug entgegen und mir schallte es entgegen: „Hunger. 
		Hunger. Hunger. Hunger!“ mein Weibchen saß auf dem Nest, sah mich 
		mit ihren kleinen Knopfaugen an und machte mir Platz. Ich habe den 
		Schnabel voll, ziemlich voll, voller kleiner Kerne, Insekten, 
		Brotresten und setzte mich auf den Rand meines gewebten Nestes, zwei 
		lange grüne Grashalme hingen hinunter. Eingewebt hatte ich das leere 
		grüne Netz eines Meisenknödels, einen alten Lappen, ein Stück 
		Papier, Stroh, Gras, Wolle, Papier oder Lumpen. Im Grunde war das, 
		was wir da bewohnten als kleine Familie ein Kugelnest mit seitlichem 
		Eingang, in dem ich oder mein Weibchen ein- oder ausfliegen konnten 
		um uns um die Nahrung für unsere kleinen zu kümmern und ihnen diese 
		zu beschaffen, was mitunter ein hartes Tagesgeschäft ist. Unsere 
		Eierschalen weiß bis schwach grünlich oder gräulich und mit grauen 
		oder braunen Flecken versehen, hatte ich schon heimlich wo anders 
		entsorgt. Der Distanzflug ist bei uns leicht wellenförmig mit 
		fallenden Gleitphasen, in denen unsere beiden Flügel leicht angelegt 
		sind, der Flug ist flacher gewellt, unten in einer grünen Hecke 
		hörte ich einen Nachbarn dessen Kehllatz dabei sich vergrößerte 
		singen: „schielp tschuip, 
		tschirp„tschirrip,„tschirrep“ in jeden kleinen Schnabel steckte 
		ich etwas, mal ein Stück kleine Krümmel, dann ein Insekt, bis alles 
		es geschluckt hatten, schnell ging es wieder von vorne los, diesmal 
		aber anders: „Noch mehr! Noch mehr! Noch mehr! Noch mehr!“ ich 
		wandte mich an meine Frau, genannt Frau Socke, tschilpend sagte ich: 
		„So, jetzt bist du dran aber passe auf, auf den Weg hierher habe ich 
		wieder den schwarzen Kater Blöd gesehen, er scheint etwas zusammen 
		zu basteln, was es ist, kann ich dir nicht sagen“ typisch Mann, 
		schien sie sich in ihren kleinen Köpfchen zu denken, typisch Mann, 
		weiß wirklich nicht, worum es geht, gelassen, dabei auf den Ausgang 
		unseres Kugelnestes hüpfend, tschilpte sie zurück: „Wir Weibchen 
		sind vorsichtiger und wachsamer als ihr Männchen Socke – Kater Blöd 
		wird – mir schon nichts anhaben können oder Habicht Heinrich. Um 
		mich brauchst du dir keine Sorgen zumachen, ich weiß  schon, was ich tue um wieder 
		Heil und Gesund bei dir und den Kindern zu sein“ mit diesen Sätzen 
		war sie auch schon davon geflogen und sechs kleine Knopfaugen sahen 
		mich an und regten mit den Worten „Noch mehr! Hunger! Noch mehr! 
		Hunger! Noch mehr! Hunger!“ ihre kleinen schwarzen Schnäbel 
		entgegen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen oder vielleicht ihr 
		Menschen da anders, wie Nervtötend und Lästig daß mitunter sein 
		kann, bei uns heißt es schlicht und einfach ein Sperlings- Streß, 
		glücklich können sich die Männchen von uns schätzen, die diesen 
		Frühling bei der Suche nach einen Weibchen Pech gehabt und leer 
		ausgegangen waren, das gab und gibt es bei uns auch.  
		 
		Wie 
		schon erwähnt, regten sich mehr sechs kleine Schnäbel entgegen. 
		Ruhig aber leise tschilpte ich meinen sechs kleinen Sperlingen zu: 
		„Mama ist bald wieder da und dann gibt es wieder was, jeder liebe 
		Kinder kriegt etwas davon ab“ mein Erster sah mich an, er war schon 
		etwas größer als seine fünf kleinen Geschwister und tschilpte: „Aber 
		ich will jetzt etwas haben. Jetzt. Nicht erst, wenn Mama wieder da 
		ist. Jetzt Papa, fliege du doch schnell mal los“ ich muß auf die 
		Kleinen aufpassen und nicht neues Futter beschaffen, sagte ich mir 
		leise tschilpend, ich seufzte leise und warf ein: „Nichts da. Wir 
		warten bis Mama wieder zurück ist danach starte ich wieder um euch 
		etwas Futter zu bringen. Aber jetzt starte ich nicht. Als Pasta 
		damit! Keine Diskussion mehr. Seid ihr Groß genug, fliegen wir alle 
		gemeinsam als Ausflug zu einen Futterhaus hier ganz in der Nähe, 
		aber zuerst müßt ihr Groß und Stark und Flüge werden, sonst wird das 
		Nichts damit“ in der großen blühenden Hecke unter uns, lebte unserer 
		anderer Nachbar, der zu den Insekten gehörte und Bodo Bombardier 
		Käfer hieß und ebenfalls seine kleine Familie durchbringen mußte. 
		Bodo war ein angenehmer Nachbar unter uns, andere Käfer feuerte er 
		mit seinen Hinterteil das Säure war von jeden Stengel und von jeden 
		Blatt, seine Nahrung bestand aus gelben kleinen Ameisen, die diese 
		beißende Säure in ihren Körpern hatten, nach jeden Schuß qualmte das 
		Hinterteil von Bodo wie ein Gewehrlauf. Bodo gefiel unseren 
		Nachwuchs immer und wir vertilgten nicht Bodo wegen unserer 
		Nachbarschaft und dabei hielten wir es auch. Bodo ballerte nur 
		herum, sollten fremde Käfer in sein Revier oder Freßfeinde wie 
		Spinnen in der Nähe sein, auch gegen Kater Blöd war eine 
		zuverlässige und schützende Waffe für uns, er konnte ihm gut in 
		beide Augen zielen und in diese feuern, für ihn war das so etwas, 
		wie eine Dartscheibe. Der Körper von Bodo war langgestreckt, seine 
		Deckflügel waren kürzer als sein Hinterleib und am Ende gerade oder 
		schräg nach innen abgestutzt. Seine Farbe war meist blau oder grün. 
		Der große Kopf den Bodo hatte und das Halsschild waren rot. Er hatte 
		komplett behaarte Fühler. Am Augenrand hatte er eine 
		Supraorbitalborste. Die ersten drei Tarsenglieder der Vorderbeine 
		von Bodo sind verbreitert. Das wichtigste Merkmal von ihm war sein 
		Explosionsapparat am Hinterleibsende aus dem bei Gefahr dem 
		Angreifer reizende und übelriechende Gase aus zwei Röhren direkt 
		entgegen geblasen konnte. Dabei hörten wir alle immer einen  deutlichen Explosionsknall. 
		Das also war unser Nachbar Bodo Bombardierkäfers.  
		 
		Mit 
		seinen behaarten Fühlern am Augenrand besaß er eine 
		Supraorbitalborste, saß er auf einem großen grünen Blatt und sah zu 
		uns herauf. Diese Spatzen, so gerne ich sie ja mag, geben wohl auch 
		nie Ruhe und ich und meine Frau, haben unseren eigenen Nachwuchs, 
		und der will auch schlafen, knurrte er leise, er hob eines der Beine 
		und rief zu uns hinauf: „Hey Socke Spatz, oder Spatz Socke, höre 
		endlich mit deinen Lärm auf – meine Kinder wollen schlafen, oder es 
		gibt aus meinen Hintern sauberes – auf gute Nachbarschaft, macht 
		nicht zuviel Lärm dort oben!“ er wollte sich gerade umdrehen, als 
		der Kopf von Kater Blöd hinter ihm auftauchte, Kater Blöd hob die 
		rechte Tatze, sieh an der Kater, sagte sich Bodo leise, stellte sich 
		auf, richtete sein Hinterteil mit dem Explosionsapparat mit den 
		beiden Röhren und richtete diese, auf die beiden Augen von Kater 
		Blöd, dieser lachte nur: „Hoho. Hoho. Hoho. Wie niedlich. Hoho. 
		Hoho. Hoho. Kleiner, in dir steckt kein Sanft“ wollen mal sehen, ob 
		etwas in mir steckt, hörte ich Bodo leise sagen, sofort feuerte er 
		reizende und übelriechende Gase Kater Blöd in seine Augen, sein 
		Hinterteil versank in weißen und qualmenden Dampf. Wir oben im Nest 
		vernahmen nur ein lautes: „MMMMMMMMMMMMiau!“ 
		dann war Kater Blöd verschwunden und Bodo trottete wieder unter sein 
		großes Blatt, den Stängel hinunter und war verschwunden. Geschafft, 
		seufzte ich leise, aber endlich müßte mal mein Weibchen kommen, 
		wühlte es in meinem kleinen Hirn hin und her. Und da kam sie auch 
		schon, und landete und schlüpfte in unser Kugelnest, sofort regten 
		sich ihr alle sechs kleine Schnäbel entgegen und kreischten: 
		„Hunger! Hunger! Hunger! Hunger! Hunger!“ sofort stopfte sie jeden 
		unserer Jungen in deren kleine Schnäbel oder würgte es angekaut 
		heraus. Er sollte jetzt wieder fliegen, las ich in ihren kleinen 
		Knopfaugen, also gut, dann mal los, seufzte ich leise, ich hüpfte 
		zum Ausgang des Nestes, setzte mich auf den Giebel und stürzte mich 
		mit angezogenen Flügeln senkrecht hinunter und flatterte los. Mensch 
		was für ein Sperlings Streß, dachte ich leise bei mir, so nachdem 
		Motto wer früher stirbt ist länger Tod, unsere Jungen hielten mein 
		Weibchen und mich, jeden Tag am Laufen und Fliegen nach Eßbaren, ein 
		Sperlings Streß. Ich landete im grünen Gras und hüpfte immer auf den 
		Boden schauend hin und her. Manchmal raubten mir meine Jungen den 
		letzten Nerv den ich noch hatte, aber damit mußte ich Leben und 
		lebte auch wohl oder übel auch damit, aber bald waren unsere Jungen 
		größer und Flüge, dann konnten sie mit uns auf die Nahrungssuche 
		mitfliegen, und sich ihr eigenes Futter erarbeiten und das war nicht 
		leicht, genau das Wußte ich aus meiner eigenen vergangenen Jugend. 
		Nun war ich aber an der Reihe, meine Jungen auf den Ernst des 
		Spatzenlebens vorzubereiten, das war mir auch klar, sie über die 
		Gefahren und ihre Freßfeinde aufzuklären, über die Paarung mit 
		anderen Weibchen und vielen, vielen mehr. Zum Glück waren unsere 
		Jungen nach 7 bis 10, spätestens nach 14 Tagen selbstständig Aktiv. 
		Aber das dauerte noch etwas, das Wußte ich aus eigener Erfahrung. 
		Selbst mein Nachbar Feldchen war im Stress, was die Aufzucht seiner 
		eigenen Brut betraf, aber mir war auch bewußt, daß nun Kater Blöd um 
		so leichteres Spiel mit uns hatte, suchten wir auf den Boden für 
		unsere Kinder nach Futter und boten ihm so, da wir nicht gerade gut 
		aufpaßten ein gutes Ziel, es sei den Bodo der Bombardierkäfers trieb 
		sich in unserer Nähe herum und hielt Kater Blöd auf die 
		dementsprechende Distanz von uns. Und das war auch gut so und für 
		uns Sperlinge eine dementsprechende Sicherheit.  
		 
		Hier sei 
		kurz erwähnt, was einige Redewendungen in der wir als kleiner Vogel 
		Pate standen nicht stimmen, wie
		Ein Spatzenhirn haben: 
		Indes sind wir sogar relativ intelligente Vögel, denn es war mein 
		verstorbener Großvater in Old England, der in den 1930er Jahren in 
		England den Meisen das Öffnen der Milchflaschen nachmachte. Und 
		damit kam er auch immer an kühle und frische Milch. Den Namen
		Dreckspatz haben wir 
		ebenso nicht verdient, aber dieser Name kommt daher, da wir gerne im 
		Sommer in Sand und Erde Bäder nehmen um unser Gefieder von Parasiten 
		zu säubern, natürlich ist das immer ein ganz großer vergnüglicher 
		Spaß, gerade für unsere älteren Jungen. Das alles dachte ich mir, 
		wie ich so immer beidbeinig hüpfend mich über den Rasen bewegte. Mit 
		vollen Schnabel flog ich wieder zu meiner gewebten Nestkugel unter 
		dem Giebel, schlüpfte hinein, noch ehe ich etwas tschilpen konnte, 
		reckten sich mir sechs hungrige Schnäbel entgegen und wieder von 
		vorne ging es los: „Noch 
		mehr! Noch mehr! Noch mehr! Noch mehr!“ mein lieber Sperling, 
		dachte ich mir, als ich einen nach den anderen Schnabel füllte, die 
		werden ja nie den Schnabel voll kriegen oder satt werden. Kaum war 
		ich damit fertig, ging es schon wieder los und in voller Lautstärke: 
		„Hunger! Hunger! Hunger! 
		Hunger! Hunger!“ Unsere sechs Jungen sahen so aus, sie waren 
		heller und gelblicher gefärbt. Auch waren sie an ihren gelblichen 
		Schnabelwülsten erkennbar. Erneut hüpfte ich zum Ausgang unseres 
		Nestes und flog wieder los, um erneut Nahrung zu finden, damit alle 
		sechs unserer Jungen durchkommen und wir gemeinsam mit ihnen auf 
		Nahrungssuche gehen konnten. Zum Glück sah ich Kater Blöd nicht 
		mehr. Beim Landen erkannte ich aber Bodo Bombardierkäfers, als er 
		über das Gras trottete, von Kater Blöd hat Socke nichts mehr zu 
		befürchten, hörte ich ihn leise sagen. Nachdenklich sah ich ihn an. 
		Kater Blöd erst einmal weg wie es scheint, dachte ich mir, ich 
		hockte bei der Nahrungssuche flach auf den Läufen, so dass meine 
		Federn den Boden berührten und sah Bodo an, dieser lächelte nur und 
		zeigte mit einen seiner Beine auf seinen Hinterleib: „Wieder geladen 
		Socke, für den nächsten Spaß – da wird Kater Blöd aber – nun ja, er 
		wird das wieder nicht Vertragen. Meine Spritze mit den Gasen wirkt 
		immer; Habe kürzlich damit einer Kreuzspinne eine sehr lehrreiche 
		Lektion erteilt, von mir und meinen Kindern hübsch die Beine 
		zulassen, das Fand sie wiederum gar nicht so komisch, aber das ist 
		das Leben das um mich herum passiert mein Freund“ ich nickte, da hat 
		er vollkommen recht, was er sagt, gelassen entgegnete ich, fast 
		wieder den kleinen Schnabel voller Körner und kleinerer Insekten: 
		„Dank dir Bodo, haben wir alle jetzt Ruhe vor Kater Blöd. Sollte er 
		wieder kommen, erteile ihm eine neue Lektion darin. Leider muß ich 
		jetzt wieder los, den Nachwuchs füttern und auf den Ernst des Lebens 
		vorzubereiten und ihnen die Geschichte vom
		Ulmer Spatz zu erzählen, 
		bis dann“ piepste ich, Bodo winkte mit einen seiner schwarzen Beine 
		und rief: „Auf bald Socke! Und auf gute weitere Nachbarschaft!“ nach 
		diesen Worten verschwand er wieder unter seinen Blatt und ich 
		steuerte mein Nest an und fütterte unsere Jungen. 
		 
		
		5. 
		Episode Socke- Die Sage um den Ulmer Spatz. 
		 
		Anno 
		dazumal vor vielen Jahren 
		Ist den 
		Ulmern folgendes widerfahren: 
		Zu 
		allerlei Bauten in der Stadt 
		Man 
		Rüst- und Bauholz nötig hat’, 
		Doch 
		wollt es den Leuten nicht gelingen 
		Die 
		Balken durchs Tor hereinzubringen, 
		Und doch 
		war reiflich die Sach’ überlegt 
		Das Holz 
		in die Quer’ auf den Wagen gelegt; 
		Das Tor 
		war zu eng, die Balken zu lang, 
		Dem 
		Stadtbaumeister ward angst und bang. 
		 
		Viel gab 
		es hin und her zu sprechen: 
		Und 
		ungeheures Kopfzerbrechen, 
		Ja, 
		selbst der hohe Magistrat 
		Wusste 
		für diesen Fall nicht Rat, 
		Er 
		mochte in alle Bücher sehen, 
		Der 
		Casus war nirgends vorgesehen, 
		Der 
		Bürgermeister selbst sogar 
		Hier 
		ausnahmsweise ratlos war. 
		Ihm, der 
		doch alles am besten weiß, 
		Machte 
		die Sache entsetzlich heiß. 
		 
		Und 
		stündlich wuchs die Verlegenheit, 
		Da – 
		begab sich eine Begebenheit 
		Von den 
		klügsten einer ein Spätzlein schauet, 
		Das oben 
		am Turm sein Nestlein bauet, 
		Und 
		einen Halm, der sich in die Quer’ 
		Gelegt 
		hat vor sein Nestchen her, 
		Mit dem 
		Schnäblein – und das war nicht dumm 
		An der 
		Spitze wendet zum Nest herum, 
		„Das 
		könnte man“, ruft der Mann mit Lachen, 
		„Mit dem 
		Balken am Tore ja auch so machen!“. 
		 
		Man 
		probierts und es ging. – Den guten Gedanken 
		Hatten 
		die Ulmer dem Spätzlein zu danken: 
		Sie 
		stünden wohl heute noch an dem Tor 
		Mit dem 
		balkenbeladenen Wagen davor, 
		Oder 
		hätten, ohne des Spätzleins Wissen, 
		Gar den 
		Turm auf den Abbruch verkaufen müssen. 
		Zum 
		Danke dem Spatzen ist heut noch zu schauen 
		Hoch am 
		Münster sein Bild in Stein gehauen: Auch seitdem beim 
		echten Ulmer Kind
		
		Die 
		Lieblingsspeise „Spätzle“ ist.  |